Donnerstag, 10. Januar 2013

Anonym "rgtn" postet ... zu:
 
BCA I. 9.- 10.

In (8) werden die Vorzüge gepriesen, die folgen, wenn einer nicht vom Bodhi-Gedanken lässt. "Die vielen Hunderte von Glücksfreuden" kostet nur der, der "dabei bleibt". Zumindest in der deutschen Übersetzung hat der Einsatz des konditionalen "wenn" zusammen mit dem Verb "wollen" den Effekt, dass herausgestellt wird, dass es auch eine Entscheidung gegen den Bodhi-Gedanken gibt, sonst wäre kein Wille von Nöten, ihm zu folgen.
(9) und (10) sprechen von der aktiven Wirkung des Bodhi-Gedankens. In der englischen Übersetzung von (9) heisst es: "When the Spirit of Awakening has arisen ...", Schmidt macht daraus: "Sobald der Bodhi-Gedanke in ihm Fuß fasst ..." und reklamiert deutlicher den "Geist des Erwachens" als Akteur.  Sowohl diese Wendung wie der Gebrauch des Wortes "ergreifen" in  (10) verstärkt die Vorstellung einer aktiven Macht, die einen Transformationsprozess einleitet.

Hier taucht dann zum ersten Mal das Wort "unrein" auf, was mir nicht schmecken will, insbesondere wenn es um "den Leib" geht, aber wichtiger ist, dass die gnadenreiche Wirkung des Bhodi-Gedankens quasi als Naturgewalt geschildert wird, die den Körper ergreift und aus diesem dann die "Perle des Buddha-Körpers" macht. Wie gerechtfertig auch immer diese Übersetzung sein mag - folgt man diesem Bild wird der (weiche) menschliche Körper zur (harten) Perle des Buddha-Körpers, was impliziert, dass um diese Perle wiederum etwas Weiches ist, das für das geschützte Wachstum des Harten in ihm sorgt.

Die Vorstellung einer Muschel mit ihrer Perle spielerisch in eine andere Richtung entwickelt, würde bedeuten, dass der Bodhi-Gedanke als (hartes) Sandkorn in den (weichen) Leib gerät und dort zwar auch aktiv, aber in einer anderen Art, für eine Perle sorgt. Ich stelle diese Bild hier hin, weil das ggflls für den Erleuchtungsweg des Hinaya-Buddhisten gelten könnte, der die Perle für sich behält. Für mich zumindest macht es Sinn im Zusammenhang mit dem Blog hier ... als Untersuchung meiner eigenen Dispositionen diese Gedankenspiele zu treiben. - Der Text Shantidevas geht in eine andere Richtung, was mir dadurch klarer wird. - Es ist davon auszugehen, dass der "Buddha-Körper" im Laufe weiterer Erläuterungen noch genauer erklärt wird und dass seine Entwicklung als "spirituelles Konstrukt des Texts" genau beobachtet werden muss.

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