Dienstag, 22. Januar 2013

"rgtn" postet ... zu:
 
BCA II 27.-32.

Ich stecke fest! - Die Beschäftigung mit dem Wort "Sünde" wird zu einem Koan für mich.
Ausserhalb moralischer Massstäbe wird "ein neues Buddhakind" doch zunächst konfrontiert sein mit sämtlichen Tatsachen, die sich aus dem bisher gelebten Leben w e l t l i c h ergeben haben. Sowohl der "Anfänger-Mönch" als auch der Laie, der nur für sich buddhistische Regeln aufstellt und befolgt, versuchen aus dem Weltlichen  h e r a u s z u t r e t e n . Selbstverständlich bleibt einem "das Weltliche" nicht erspart, weder dem Mönch noch dem Laien. Beide bewegen sich auf ihre Art im Weltlichen, nur die  S i c h t  hat sich geändert. Selbstverständlich wirkt die neue Sicht dann auf das weltliche Leben zurück, weil Mönch und Laie ihr Verhalten ändern werden.

[ Hakuin schreibt im "Oniazami" „Die Bemühungen in der Bewegung (Samu) haben hundertmal mehr Wert als die Bemühungen in der Ruhe (Zazen).“ ]

Ist das "Sündenbekenntnis" wirklich nötig?

Hindert es einen nicht daran, offen und aus der "trefflichen Sicht" heraus auf alles Weltliche zu reagieren? - Es hört sich an, als müsse der Adept einen Sack mit sich herumschleppen und sei auf lange Zeit damit beschäftigt, seine Sünden zu tilgen. Die Vorstellung hat etwas sehr beengendes und erinnert - da auch Ausdrücke wie "gebrannt vom Brande des Gewissens"/"overcome by remorse" fallen - fatal an christliche Sprüche, die ohne viel Umstände schon Kinder zur Selbstgeisselung bringen können. Gelingt es, das weltliche Leben aus dem "Bodhi-Gedanken" heraus zu leben, fallen die 3 Zeiten weg, mithin auch die Rückblicke auf die in der Vergangenheit angehäuften "Verfehlungen", mithin doch auch die Angst vor einem schnellen Tod "ehe die Sündenmenge getilgt" sei.

(32) ist die Gelenkstelle zu einer längeren Passage bis (47) die das Spannungsfeld Sünde / Tod auslotet.


[32. Wie soll ich ihr [der Sünde] entgehen? Ich bin immerfort bestürzt. Ihr Führer! Dass mich nur nicht schnell der Tod ereilt, ehe die Sündenmenge getilgt ist!]

32. How shall I escape it? Rescue me quickly! May death not soon creep up on me before my vices have vanished!

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Eine Beobachtung bezüglich der bisher gebotenen Bilderwelt des BCA ist eine Art "Personalisierung" und/oder "Vergegenständlichung" der angerufenen Buddhas und Bodhisattvas. Was ist damit genau gemeint? Im KekLokSi-Tempel von Penang/Malaysia hat mich sehr verwirrt, dass unzählige Buddhastatuen aufgereiht waren, konfektioniert, beeindruckend nicht als einzelne Artefakte, sondern aufgrund der schieren Anzahl.
Die ganze Anlage des KekLokSi - Tempels hat in Ihrer Fülle etwas Persuasives, fast möchte man sagen Erschlagendes und ich komme nicht los davon beim Lesen des BCA
              /  google-search images   /  wikipedia DE  /  wikipedia EN  / 

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