Sonntag, 27. Januar 2013

"rgtn" postet ... zu:
 
BCA II 33.-47. (1.)

Der arme Sünder in der Zwickmühle, im Schwitzkasten des Todes! - In der englischen Übersetzung zu (34) erscheint der Tod gar als Verräter: "This traitor is not to be trusted ...", im Deutschen heisst es: "Er vernichtet uns mit Zuversicht". (1.)

Auffällig ist die Personalisierung: der Tod als Yamas tritt auf. Man müsste über den genauen monastischen Kontext Shantidevas Bescheid wissen, was ich mir erspare zu recherchieren. Dem Sinn der Übersetzung nach wird aber ausdrücklich Yama aufgeführt als nicht durch den Eingriff Manjushris transformierter Todesgott(?). Yamantaka zu zitieren würde wenig Sinn machen, da Shantideva dann über die heilbringenden Eigenschaften des (transformierten) Todesgottes sinnieren würde.

Ausführlich wird die Todesangst geschildert vor dem Hintergrund der Sünde. Eindrücklich die "Stätte der grossen Furcht" beschrieben, wenn der Sterbende, hilflos dem Tod ausgeliefert, vergeblich nach Hilfe Ausschau hält. - 

Die letztendliche Frage ist (in einer einfacheren Übersetzung aus "Kenpo Kunpals commentary"):

   (46)
   Seeing no refuge in the four quarters
   I will become completely depressed.
   If there is no refuge on that occasion,
   Then what should I do at that time?

Therefore, seeing no one who can grant refuge, not finding any refuge, I will become completely depressed.

Es geht also darum, die Unausweichlichkeit des Todes ins Leben "einzubauen", damit es einem nicht geht wie den Verurteilten, die - von Todesangst geschüttelt - "nicht mehr sie selbst sind". Es geht nicht um den Tod, es geht doch vielmehr um das Sterben.
(44/45) Das Sterben, die Zeit unmittelbar vor dem Tod, ist der Punkt! - "Von gewaltigem Entsetzen und Fieber verschlungen, besudelt mit meinem eigenen Unrat werde ich sein;" - wenn ich mich nicht vorher "rein" gemacht habe ... oder wie? - Lohnt das überhaupt wegen dem bisschen Sterben der ganze gläubige Aufwand? - Das Leben radikal vom Tod (und Sterben) her denken ... ? ... soll das der Kern sein, der Schutz, die eine, einzige Flucht, die Zuflucht ... zu Buddha, Sangha usw ... ? - Geht es um eine Art Sicherheitsbedürfnis? - Mir fällt gerade eine Szene aus dem Film "Kumaré" ein: Ein abgerissener Baba gibt zum Besten: " ... very difficult to have a spiritual life ... " ... und die Kämpfe eines Hakuin beispielsweise.
Ist es nicht besser sorgfältig zu schaun, wo etwas Kleines sich verändern ließe, z.B. nur 2 mal am Tag zu essen. - Ich stelle fest, dass ich insgesamt ruhiger geworden bin, besser unterscheiden kann ob ich jetzt essen möchte, weil ich Nahrung brauche oder weil mir sonst was fehlt. Der Geist bleibt wacher, wenn der Magen ruhig bleibt, der bleibt aber nur ruhig, wenn der Geist aufpasst, dass der Magen nicht herangezogen wird für Dinge, die gar nichts mit ihm zu tun haben. Da macht es auch Sinn, sich dran zu gewöhnen, Speisereste gleich nach Beendigung der Mahlzeit mit Wasser aufzuweichen und das dann zu trinken obwohl es sich da meistens um eine beklagenswerte Plörre handelt. Warum macht das Sinn? Nicht nur, weil das leidige Problem mit dem Abspülen dann gelöst ist, sondern weil es die einfachste L ö s u n g ist. Warum gibt es das Problem mit dem Abspülen überhaupt? - Warum drückt man sich davor? - Weil man nicht wirklich bei der Sache ist, würde ich sagen. - Nahrungsaufnahme und die Folge daraus (sauberes Geschirr für den nächsten Gebrauch) sollte nicht der Befriedigung anderer Bedürfnisse dienen, sonst kommt man durcheinander. Da gibt es also einen Klärungsaspekt in einem ganz simplen Sinn. Die Unlust zum Abspülen spiegelt nur wieder, dass die Nahrungsaufnahme gleichsam pervertiert wurde. Wenn ich die Nahrungsaufnahme "durchdrungen" habe und mich dem gemäß verhalte, dann gehört die "Durchdringung" des Sauberhaltens des Geschirrs als F o l g e dazu.
Je weiter die Nahrungsaufnahme von einem einfachen "den Körper am Laufen halten" entfernt ist, desto lästiger wird wohl auch das Abspülen. Es geht darum eine möglichst einfache und natürliche Verhaltensweise zu finden. Es ist klar, dass man sich Probleme generiert - gesundheitliche, mentale - wenn man so etwas einfaches wie die Nahrungsaufnahme  v e r f r e m d e t.
Aber: gibt es ein "natürliches", "einfaches" Verhalten gegenüber dem Sterben und dem Tod? ...
ausser: einfach kommen lassen? - "Einfach kommen lassen" als Konzept, als Zustand?  - Ist diese Einstellung als gelassener Blick ... nicht ziehmlich hart zu erkämpfen? - M u s s  man sich die Gelassenheit gegenüber dem Tod "erkaufen" durch  D i s z i p l i n ? - Geht's auch anders? - Macht es anders Sinn?

-------- für heute genug ! ----- Im Folgenden noch Hintergrundstories zu Yama -------

The story -- in short form -- goes that a Bodhisattva, [...] Manjusri, saw Tibet's human populace being cut down by sacrifices, and looked to the very cause of the problem -- Death himself.  So, he sought out Yama, to confront him head-on, and when he faced his adversary, he mirrored and reduplicated Yama's own appearance, multiplying arms, legs, heads, generating a figure far more fearsome than Death's own -- and threatening Death himself with destruction.  As the story goes on, Yama found himself shaken with fear, unable to stand against an intensification of what was actually his own self.  Yamantaka is thus the ender-of-death [... ] [ quoted from:  >>>  translated by me ]

Die Geschichte - in Kurzform - geht, dass ein Bodhisattva, [...] Manjusri, Tibets Bevölkerung durch Opferungen reduzuiert sah, und seinen Blick auf die eigentliche Ursache des Problems lenkte : den Tod selbst. So suchte er Yama, um ihn von Angesicht zu Angesicht zu konfrontieren, und als er seinem Gegner gegenüber stand, spiegelte und multiplizierte er Yamas eigenes Aussehen, indem er Arme, Beine, Köpfe vervielfachte in einer Anzahl, die eine Gestalt erschuf, die weit furchterregender als der Tod selbst war - und drohte so dem Tod selbst mit Zerstörung. Im Verlauf der Geschichte fand Yama sich selbst von Angst geschüttelt und fand sich unfähig gegen eine Intensivierung dessen, was eigentlich sein eigenes Selbst war, anzukommen. Yamantaka ist somit der Beender des Todes [...]




The terrible face of Yama, who represents death, peers over the top of the Wheel. In spite of his appearance, Yama is not evil. He is a wrathful dharmapala, a creature devoted to protecting Buddhism and Buddhists. Although we may be frightened of death, it is not evil; just inevitable.
In legend, Yama was a holy man who believed he would realize enlightenment if he meditated in a cave for 50 years. In the 11th month of the 49th year, robbers entered the cave with a stolen bull and cut off the bull's head. When they realized the holy man had seen them, the robbers cut off his head also. But the holy man put on the bull's head and assumed the terrible form of Yama. He killed the robbers, drank their blood, and threatened all of Tibet. He could not be stopped until Manjushri, Bodhisattva of Wisdom, manifested as the even more terrible dharmapala Yamantaka and defeated Yama. Yama then became a protector of Buddhism.   [ quoted from:  >>>  translated by me ]
Das schreckliche Gesicht des Yama, der den Tod repräsentiert, lugt über die Oberseite des Rades. Trotz seines Aussehens ist Yama nicht böse. Er ist ein zorniger dharmapala, ein Wesen, das dem Schutz des Buddhismus und der Buddhisten gewidmet ist. Obwohl wir Angst vor dem Tod haben können, ist er nicht böse, nur unvermeidlich. In der Legende war Yama ein heiliger Mann, der glaubte, er würde die Erleuchtung erreichen, wenn er in einer Höhle 50 Jahre meditiert. Im 11. Monat des 49. Jahres kamen Räuber mit einem gestohlenen Stier in die Höhle  und schnitten dem Stier den Kopf ab. Als sie merkten, dass der heilige Mann sie gesehen hatte, köpften die Räuber ihn auch. Aber der heilige Mann setzte sich den Stierkopf und nahm die schreckliche Form von Yama an. Er tötete die Räuber, trank ihr Blut und bedrohte ganz Tibet. Er konnte erst von Manjushri, dem Bodhisattva der Weisheit gestoppt werden, als dieser als noch schrecklicher dharmapala Yamantaka in Erscheinung trat und Yama besiegte. Daraufhin wurde Yama ein Beschützer des Buddhismus.


 

BCA II 33.-47.

-   die Nummerierungen der beiden Ausgaben differieren!  /  the numbering of the two editions differ!   -

33. Wie soll ich ihr entgehen? In aller Eile beschützt mich! Dass an mich nur nicht schnell der Tod herantritt, ehe meine Sünde getilgt ist!

32. How shall I escape it? Rescue me quickly! May death not soon creep up on me before my vices have vanished!


34. Der Tod prüft nicht, was man getan und was man nicht getan hat; er vernichtet uns mit Zuversicht. Für gesunde und kranke Menschen ist er gleich wenig vertrauenswürdig; er ist ein unvermuteter Blitzstrahl.

33. Death does not differentiate between tasks done and undone. This traitor is not to be trusted by the healthy or the ill, for it is like an unexpected, great thunderbolt.


35. Um des Lieben und des Bösen willen habe ich vielfach Sünde begangen; ich habe nicht erkannt, dass ich [eines Tages] alles verlassen und davongehen muss.

34. I have committed various vices for the sake of friends and enemies. This I have not recognized: "Leaving everyone behind, I must pass away."


36. Meine Feinde werden nicht mehr sein, mein Freund wird nicht mehr sein, auch ich werde nicht mehr sein; nichts wird mehr sein.

35. My enemies will not remain, nor will my friends remain. I shall not remain. Nothing will remain.


37. Jegliches Ding, was genossen wird, wird nichts weiter als eine Erinnerung sein. Wie im Traume genossen, so wird alles verschwinden und nicht mehr gesehen werden.

36. Whatever is experienced will fade to a memory. Like an experience in a dream, everything that has passed will not be seen again.


38. Zahlreich sind die Freunde und die Feinde, die gegangen sind, während ich hier weilte; einzig steht noch vor mir die schreckliche Sünde, zu der sie die Veranlassung waren.

37. Even in this life, as I have stood by, many friends and enemies have passed away, but terrible sin induced by them remains ahead of me. 


39. Ich habe nicht begriffen, dass ich hienieden ein Durchreisender war; in Verblendung, aus Neigung und aus Hass habe ich vielfach gesündigt.´

38. Thus, I have not considered that I am ephemeral. Due to delusion, attachment, and hatred, I have sinned in many ways.



40. Tag und Nacht, ohne Unterbrechung, wächst die Abnahme der Lebenskraft. Es kommt kein Zuwachs hinzu; werde ich nicht zweifellos sterben?

39. Day and night, a life span unceasingly diminishes, and there is no adding to it. Shall I not die then? 


41. Wenn ich hier auch auf meinem Bette ausgestreckt inmitten meiner Verwandten ruhe, werde ich doch ganz allein die Qual empfindlicher Schmerzen ertragen müssen.

40. Although lying here on a bed, and relying on relatives, I alone have to bear the feeling of being cut off from my vitality.  


42. Wo werde ich, durch Yamas* Boten gepackt, einen Verwandten, einen Freund finden? Das Verdienst allein könnte mich dann retten; aber das habe ich nicht gepflegt.                   * Der Todesgott

41. For a person seized by the messengers of death, what good is a relative, and what good is a friend? At that time merit alone is a protection, and I have not applied myself to it.


43. Dem vergänglichen Leben zugetan, jener Gefahr uneingedenk, habe ich – berauscht [von Jugend, Schönheit, Reichtum und Macht] –, o Ihr Beschützer, viele Sünden aufgehäuft.

42. O Protectors, I, negligent, and unaware of this danger, have acquired many vices out of attachment to this transient life.


44. [Dem Verurteilten,] den man heute hinführt, um ihm ein Glied abzuhacken, trocknet der Leib aus, er leidet Durst, sein Blick ist furchtsam, die Welt sieht er verkehrt.

43. One completely languishes while being led today to have the limbs of ones body amputated. Parched with thirst, and with pitiable eyes, one sees the world differently.


45. Wie wird es sein, wenn die furchtbar gestalteten Boten Yamas die Hand an mich legen? Von gewaltigem Entset-zen und Fieber verschlungen, besudelt mit meinem eige-nen Unrat werde ich sein;

44. How much more is one overpowered by the horrifying appearances of the Messengers of Death as one is consumed by the fevers of terror, and smeared with a mass of excrement?


46. mit erschreckten Augen werde ich in den vier Winkeln des Himmels einen Beschützer suchen; [aber] welcher Gute wird mein Schutz gegen diese schreckliche Gefahr sein?

45. With distressed glances, I seek protection in the four directions. Which good person will be my protection from this great fear? 
 
47. Wenn ich sehe, dass die Himmelsgegenden keine Hilfe senden, verfalle ich wieder in Bewusstlosigkeit. Was werde ich dann an jener Stätte des großen Schreckens tun?

46. Seeing the four directions devoid of protection, I return to confusion. What shall I do in that state of great fear? 

Seeing no refuge in the four quarters
I will become completely depressed.
If there is no refuge on that occasion,
Then what should I do at that time?


Dienstag, 22. Januar 2013

"rgtn" postet ... zu:
 
BCA II 27.-32.

Ich stecke fest! - Die Beschäftigung mit dem Wort "Sünde" wird zu einem Koan für mich.
Ausserhalb moralischer Massstäbe wird "ein neues Buddhakind" doch zunächst konfrontiert sein mit sämtlichen Tatsachen, die sich aus dem bisher gelebten Leben w e l t l i c h ergeben haben. Sowohl der "Anfänger-Mönch" als auch der Laie, der nur für sich buddhistische Regeln aufstellt und befolgt, versuchen aus dem Weltlichen  h e r a u s z u t r e t e n . Selbstverständlich bleibt einem "das Weltliche" nicht erspart, weder dem Mönch noch dem Laien. Beide bewegen sich auf ihre Art im Weltlichen, nur die  S i c h t  hat sich geändert. Selbstverständlich wirkt die neue Sicht dann auf das weltliche Leben zurück, weil Mönch und Laie ihr Verhalten ändern werden.

[ Hakuin schreibt im "Oniazami" „Die Bemühungen in der Bewegung (Samu) haben hundertmal mehr Wert als die Bemühungen in der Ruhe (Zazen).“ ]

Ist das "Sündenbekenntnis" wirklich nötig?

Hindert es einen nicht daran, offen und aus der "trefflichen Sicht" heraus auf alles Weltliche zu reagieren? - Es hört sich an, als müsse der Adept einen Sack mit sich herumschleppen und sei auf lange Zeit damit beschäftigt, seine Sünden zu tilgen. Die Vorstellung hat etwas sehr beengendes und erinnert - da auch Ausdrücke wie "gebrannt vom Brande des Gewissens"/"overcome by remorse" fallen - fatal an christliche Sprüche, die ohne viel Umstände schon Kinder zur Selbstgeisselung bringen können. Gelingt es, das weltliche Leben aus dem "Bodhi-Gedanken" heraus zu leben, fallen die 3 Zeiten weg, mithin auch die Rückblicke auf die in der Vergangenheit angehäuften "Verfehlungen", mithin doch auch die Angst vor einem schnellen Tod "ehe die Sündenmenge getilgt" sei.

(32) ist die Gelenkstelle zu einer längeren Passage bis (47) die das Spannungsfeld Sünde / Tod auslotet.


[32. Wie soll ich ihr [der Sünde] entgehen? Ich bin immerfort bestürzt. Ihr Führer! Dass mich nur nicht schnell der Tod ereilt, ehe die Sündenmenge getilgt ist!]

32. How shall I escape it? Rescue me quickly! May death not soon creep up on me before my vices have vanished!

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Eine Beobachtung bezüglich der bisher gebotenen Bilderwelt des BCA ist eine Art "Personalisierung" und/oder "Vergegenständlichung" der angerufenen Buddhas und Bodhisattvas. Was ist damit genau gemeint? Im KekLokSi-Tempel von Penang/Malaysia hat mich sehr verwirrt, dass unzählige Buddhastatuen aufgereiht waren, konfektioniert, beeindruckend nicht als einzelne Artefakte, sondern aufgrund der schieren Anzahl.
Die ganze Anlage des KekLokSi - Tempels hat in Ihrer Fülle etwas Persuasives, fast möchte man sagen Erschlagendes und ich komme nicht los davon beim Lesen des BCA
              /  google-search images   /  wikipedia DE  /  wikipedia EN  / 

Montag, 21. Januar 2013

BCA II 27.-32.

27. Ich rufe die vollendeten Buddhas an, die in allen Regionen wohnen, und die Bodhisattvas voll tiefen Erbarmens; mit gefalteten Händen [sage ich zu ihnen]:

27. With folded hands I beseech the Fully Awaked Ones present in all directions and the greatly compassionate bodhisattvas.


28. Die Sünde, die ich im anfanglosen Samsâra oder in diesem Leben [töricht wie ein] Vieh immer wieder begangen habe oder jemand anders habe begehen lassen,

28. Whatever sin, I, a brute, have committed or caused others to commit in this life and others throughout the beginning less cycle of existence,


29. die Sünde, die ich in meiner Verblendung zur eigenen Vernichtung gutgeheißen habe: Diese Sünde bekenne ich, gebrannt vom Brande des Gewissens.

29. And anything in which I have improperly rejoiced, thereby harming myself, that transgression I confess, overcome by remorse


30. Alle gegen die drei Perlen oder gegen Vater und Mutter oder gegen andere Respektspersonen in der Leidenschaft mit der Tat, mit Worten und mit Gedanken begangenen Vergehungen,

30. Whatever offence I have committed, out of disrespect, with my body, speech, and mind against the Three Jewels, against mother and fathers, and against spiritual mentors and others,


31. die unheilvolle Sünde, die ich Sünder, geschändet mit vielerlei Fehlern, begangen habe, das alles bekenne ich, Ihr Führer.

31. And whatever terrible vices, I, a sinner, defiled with many faults, have done, O Guides, I confess them all. 
 

[32. Wie soll ich ihr entgehen? Ich bin immerfort bestürzt. Ihr Führer! Dass mich nur nicht schnell der Tod ereilt, ehe die Sündenmenge getilgt ist!]

32. How shall I escape it? Rescue me quickly! May death not soon creep up on me before my vices have vanished!

Samstag, 19. Januar 2013

"rgtn" postet ... zu:
 
BCA II 10.-26.

Die "dramatische Fallhöhe" zum Sündenbekenntnis: Verehrung, Bitten, Betteln, Beschreibung von Opfergaben in Bildern aus einer sehr sinnlichen Welt. Da geht es um eine Art Wellnessoase, die den Angebeteten zur Verfügung stehen soll, inclusive Avancen, die an sexuelles denken lassen. (15) Fehlt nur noch das Angebot der Ganzkörpermassage. Sonst ist alles geboten, vor allem immer wieder Edelsteine, auch Räucherwerk u.a. - ausser Speis und Trank, was im gegebenen monastischen Zusammenhang sich noch wunderlicher ausnehmen würde - in (26) dann die Zufluchtsfloskel oder - klausel(!): "Ich nehme meine Zuflucht zu Buddha, bis ich die höchste Erleuchtung besitze; ich nehme meine Zuflucht zur Lehre und zur Schar der Bodhisattvas."

Die extensive Beschäftigung mit der "Sünde", die in den dann folgenden Versen erst recht ausgebaut wird, mag sich auch aus der - legendären - Geschichte der Entstehung des BCA und seiner "Premiere" als Vortrag vor der Sangha erklären. Es scheint, als hätte Shantideva, der angeblich als "Isst-Schläft-Scheisst" von seinen Mitbrüdern gehänselt wurde, im Geheimem sein ganz persönliches Glaubensbekenntnis verfasst. Glaubt man der Legende, kann man sich erschliessen, dass er dieses dann auch auswendig gelernt hatte und natürlich alle überraschte mit seiner Darbietung "aus dem Stehgreif". - Das Bühnen- und Theaterhafte, das allen organisierten Religionen mit wachsender Anhängerschaft anhängt, schwingt auch in der literarischen Produkion des begabten Mönchspoeten mit.

___________________

" Eine der bekanntesten Legenden zum Leben Shantidevas ist die Geschichte zur Entstehung des „Bodhicharyavatara“ in Nalanda. Nachdem Shantideva lange außerhalb der gewöhnlichen Gesellschaft gelebt habe wurde er von Shinadeva als Bhikshu in Nalanda aufgenommen, wo er von den anderen Bhikshus als eine Art Taugenichts gesehen wurde, der nur schlief und aß, und sich auch an den Arbeiten die für das Kloster zu verrichten waren nicht beteiligte. Dadurch habe er großen Unwillen in seiner Gemeinschaft erregt, die keine Ahnung von seinen inneren Qualitäten gehabt habe, da er diese nicht gezeigt habe.
Um ihrem Ärger Luft zu machen und um ihn zu demütigen wurde Shantideva dazu aufgefordert, nach Neujahr offizielle Dharmabelehrungen zu geben, in der Erwartung, dass er dies nicht könne.Der Legende zufolge kam am Abend vor dem Vortrag allerdings Wind auf, der alles reinigte. Shantideva soll daraufhin den bis dahin unbekannten Text des „Bodhicharyavatara“ aus dem Stegreif vorgetragen haben." 

[http://de.wikipedia.org/wiki/Shantideva]




Freitag, 18. Januar 2013

BCA II 10.-26.

10. In duftenden Badehäusern, die mit ihren von Edelsteinen glänzenden Pfosten das Herz entzücken; mit ihren strahlenden, perlenbesetzten Baldachinen; die mit klarem, leuchtendem Kristall gepflastert sind,

10. In sweetly fragrant bathing chambers, whose beautiful pillars are radiant with jewels, glowing canopies made with pearls, and crystal floors transparent and sparkling,


11. bereite ich mit vielen mit edlen Perlen besetzten Krügen voll wohlriechenden Wassers und mit Blumen unter dem Klange von Gesang und Instrumentalmusik das Bad der Tathâgatas und ihrer Söhne.

11. I bathe the Tathágatas and their children with many vases studded with superb jewels and filled with pleasing, fragrant flowers, and water, to the accompaniment of songs and instrumental music.


12. Ich reibe ihren Körper mit wohlriechenden, makellosen, unvergleichlichen Tüchern; dann schenke ich ihnen auserlesene, gut gefärbte und gut parfümierte Gewänder.

12. I dry their bodies with scented, immaculate, exquisite clothes; then I offer them beautifully colored and sweetly fragrant garments.


13. Mit himmlischen, weich sich anfühlenden, glatten Gewändern in verschiedenen Farben und mit diesen und jenen herrlichen Schmucksachen putze ich Samantabhadra, Ajita, Manjughosha, Lokeshvara und die anderen [Bodhisattvas].

13. I adorn Samantabhadra, Ajita, Manjughosa, Lokesvara, and others with those divine, soft, delicate, and colorful raiment’s and with the most precious of jewels.


14. Mit den besten Parfüms, deren Duft sich in allen dreitausend Welten ausbreitet, salbe ich die Körper aller königlichen Heiligen, die wie im Feuer gut geläutertes, auf dem Steine gut geriebenes, gut gewaschenes Gold glänzen.

14. With perfumes permeating a thousand million worlds, I anoint the bodies of the lords of sages that are blazing with the luster well refined, well rubbed, and polished gold.


15. Mit allen möglichen wohlriechenden, reizenden Blumen: von Erythrine, vom blauen Lotus, von Jasmin und mit Girlanden, die durch ihr Gewinde herzerfreuend wir-ken, verehre ich die sehr verehrungswürdigen königlichen Heiligen.

15. I worship the most glorious lords of sages with all wonderfully fragrant and pleasing blossoms - mandarava flowers, blue lotus’s, and others - and with splendidly arranged garlands.


16. Ich beräuchere sie mit Wolken von reichlichem, durchdringendem, angenehmem Räucherwerk; ich opfere ihnen die Spende von Nahrungsmitteln mit mancherlei Gerichten, Kuchen und Getränken.

16. I perfume them with enchanting clouds of incenses having a pungent and pervasive aroma. I offer them feasts consisting of various foods and drinks.


17. Ich bringe ihnen edelsteinbesetzte Lampen dar, die Goldlotusse eingereiht sind; und auf den mit wohlriechen-dem Wasser besprengten Fliesen breite ich schöne Blu-menmengen aus.

17. I offer them jeweled lamps, mounted in row of golden lotuses; and I scatter lovely drifts of blossoms on the floor, anointed with perfume.


18. Diesen [Wesen], die ganz Zuneigung sind, opfere ich mit hängenden Gewinden aus Perlen und Edelsteinen ge-schmückte, lichte Himmelspaläste, die die Himmelsgegen-den verschönen und von Lobgesängen reizend hallen.

18. To those filled with love I also offer brilliant multitudes of palaces, delightful with songs of praise, radiant with garlands of pearls and jewels, and ornamented at the entrances in four directions.


19. Ich spende den großen Heiligen hohe, sehr schöne, mit Perlen besetzte Edelsteinsonnenschirme, deren elegante Stöcke aus Gold sind.

19. I bring to mind the great sages exquisitely beautiful, jeweled parasols perfectly raised with golden handles, lovely shapes, and inlaid pearls.


20. Möchten sich in diesem Augenblick die herzerfreuenden Wolken der Anbetung und die Wolken von Musik, Gesang und Instrumenten erheben, die die Freude aller Kreatur sind.

20. Thereafter, may delightful clouds of offerings rise high, and clouds of instrumental music that enrapture all sentient beings.


21. Möchten auf all die Perlen [der Texte] der guten Lehre, auf die Reliquienschreine und Bildnisse in ununterbrochenem Flusse Blumen, Edelsteine regnen!

21. May showers of flowers, jewels and the like continually fall on the images, reliquaries, and mall the jewels of the sublime Dharma.



22. Wie Manjughosha und die anderen [Bodhisattvas] die Sieger [über das Leid] anbeten, so bete auch ich die beschützenden Tathâgatas und ihre Söhne an.

22. Just as Manjughosa and others worship the Jinas, so do I worship the Tathágatas, the protectors, together with their children.


23. Ich preise auch diese Ozeane von Tugenden mit Lob-gesängen, die Ströme von harmonischen Tönen enthalten; erheben mögen sich über sie, so wie ich es im Sinne habe, die Wolken von Lobliedern und Konzerten.

23. With hymns that are seas of melodies, I praise the oceans of virtues. May the clouds of harmonies of praise ascend to them in the same way.


24. So viele Atome es in allen [Buddha-]Gefilden* des Universums gibt, so vielmal werfe ich mich nieder vor allen auf den drei Pfaden [der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft] wandelnden Buddhas; vor der Lehre, vor den Trefflichsten in der Gemeinde.
* Ein „Buddha-Gefilde“ ist ein aus einer Milliarde von Welten bestehender Makrokosmos, an dessen Spitze ein Buddha steht.

24. With prostrations as numerous as the atoms within all the Buddha-fields, I bow to the Buddha’s present in all the three times, to the Dharma, and to the sublime assembly,


25. Ich grüße alle Reliquienschreine und ebenso alle Stät-ten, die der künftige Buddha [geheiligt] hat. Ebenso ver-neige ich mich vor den Meistern und verehrungswürdigen Asketen.

25. Likewise, I pay homage to all the shrines and resting places of the Bodhisattva. I prostrate to the preceptors and to the praiseworthy adepts as well.


26. Ich nehme meine Zuflucht zu Buddha, bis ich die höchste Erleuchtung besitze; ich nehme meine Zuflucht zur Lehre und zur Schar der Bodhisattvas.

26. I go for refuge to the Buddha as far as the quintessence of enlightenment; I go for refuge to the Dharma and the community of Bodhisattvas.

Donnerstag, 17. Januar 2013

"rgtn" postet ... zu:
 
BCA II 1.-9.

Die Gewährer und Überbringer des Bodhi-Gedankens

(1)         ... in gebührender Weise (an-) beten durch Opfern und Spenden:

(2)/(3)   ... die gesamte Natur mit allen ihren hochgelobten Schönheiten "im Geiste ergreifen"
(4)        ... die "Welten der Götter" incl. juwelenbesetzten Wunschbäumen etc.etc.
                 [ ich denke unwilkürlich an die bonbonfarbenen Götterscharen in Thai-Tempeln ]
(5)         ... auch das, was niemandem angehört

(7) Die "Herren, die nur der Wohlfahrt anderer gedenken" mögen das alles von m i r annehmen.
... Die Frage sei erlaubt: Wie kann ich spenden und opfern, was mir nicht gehört? Alles erlebbare ist wohl gemeint damit und ich möchte etwas haben für "meine Spenden" - Das einfache DO UT DES - Prinzip (lat. "ich gebe, damit du gibst". Für meine Spenden möchte ich die Freigiebigkeit "der Herren" (aus-) nutzen, dafür mache ich mich auch zum "Sklaven" (8) oder "I reverently devote myself to your service." -  Ich   b e t t l e   um Akzeptanz.

Bis hierher kann ich nichts erkennen ausser die in Projektionen Gestalt gewordene Sehnsucht nach dem Überpapi / der Übermami, die mir alles abnehmen, wenn ich nur brav bin. Es will das alles nicht so ganz in mein Bild von Buddha passen. - Wieder muss ich anmerken, dass "mein Buddhismus" bruchstückhaft ist, aber nach allem was ich mir angelesen habe, lässt sich nicht so ohne Weiteres schließen, dass Budhha sich als Projektionsfigur hergegeben hätte. Ganz im Gegenteil zu Jesus, oder dem, was aus seiner Geschichte gemacht wurde: ein gigantischer Projektionspalast inclusive Kerkern und Folterkammern aus denen wundersamerweise Blut gepumpt wird, das oben in den Gastsälen als schmackhafter Rotwein ankommt und - naja - die Hostien: ziehmlich geschmacklos eben. Zu den Bauplänen gehört natürlich auch das Konzept, dass die Henkersknechte eigentlich genau betrachtet Heilsbringer sind, deshalb dürfen sie auch im Palast wohnen, wenn auch nicht in den besten Zimmern, aber als Brüder und Schwestern gehören sie dazu.

Ein jeder Götterhimmel und seien es die verschiedenen buddhistischen macht mich skeptisch. Der Buddhismus müsste eigentlich doch ohne diese auskommen und überall und immer zum mutigen Griff ins Leere auffordern, inspirieren, animieren. - Ich freue mich schon auf die Beschäftigung mit Hakuins "Giftigen Kommentaren zum Herz-Sutra". Der hat es sich ja wirklich nicht leicht gemacht. Und ich werde da bestimmt wieder auf die Sündenthematik stoßen, die mir hier solche "Kopf- und Bauchschmerzen" bereitet. - Das "Kopfweh der Geschöpfe", wie es weiter oben im BCA heisst (ach man müsste nochmal 20 sein und Sanskrit Pali Chinesisch und Japanisch studieren! ) ... das Kopfweh der Geschöpfe - wer mag es lindern? - Es dürften ja ohnehin nur die gemeint sein, die Kopfweh haben können, die Menschen, die anscheinend irgendwann mal im Laufe ihrer Entwicklung einen Knoten reingebracht haben, den sie nicht mehr oder nur sehr schwer lösen können. Es sieht auch ganz danach aus, als wäre der nur mehr mit einem beherzten Hieb zu zerschlagen. Dem gegenüber  sollte aber Skepsis walten, also eine skeptische Einstellung zur skeptischen Einstellung; denn, es zu konstatieren, dass der Knoten nur zerschlagen werden könne, kann heissen, dass ich mich nicht zufrieden geben will mit einem langsamen, mühsamen Entwirren.

Viele Geschichten gibt es aus dem Zen, die berichten von dem, der meinte "Mein Gott, jetzt hab ich's" und sich von rüden Roshis oder dem Leben selbst Zurechtweisungen gefallen lassen musste.

Es dürfte auch nicht damit getan sein, sich als Sklave die Eigenverantwortung abnehmen zu lassen, es sei denn, man reiht sich ein bei den "religiösen", die die Bindung brauchen.

Kann überhaupt aus dem Anhaften, dem Anknüpfen, dem Andocken bei Götterbildern etwas werden, das den Namen "Befreiung" und "Erlösung" verdient? - "Being free from fear of mundane existence due to your protection ... " heisst es in der Übersetzung von (9). Die Furcht und Angst der weltlichen Existenz - zweifellos und unabstreitbar gegeben - ... ist es wirklich möglich, diese "hinter sich" zu lassen ... und ist es notwendig, dafür - zu wem oder was auch immer - zu beten?

 

Dienstag, 15. Januar 2013

BCA II 1.-9.

II SÜNDENBEKENNTNIS / THE CONFESSION OF SIN
[ Verehrung der Buddhas mit verschiedenen Opferspenden 1.-26. / Bekenntnis der Sünden 27.-66. ]


l. Um diese Perle von [Bodhi-]Gedanken zu besitzen, bete ich in gebührender Weise die Tathâgatas, die makellose Perle der rechten Lehre und die Söhne der Buddhas an, die Ozeane von Vorzügen.

1. In order to adopt that jewel of the mind, I make offerings to the Tathágatas, to the stainless jewel of the sublime Dharma, and to the children of the Buddhas, who are oceans of excellent qualities.


2. So viele Blumen und Früchte und Kräuterarten und so viele durchsichtige, reizende Kleinodien und Wasser in der Welt vorhanden sind;

2. As many flowers, fruits, and medicinal herbs as there are, and as many jewels as there are in the world, and clear and pleasant waters,


3. die Berge aus kostbaren Steinen und ebenso die für die Sammlung geeigneten Waldeinsamkeiten; die Lianen, die sich mit schönen Blüten schmücken und leuchten; die Bäume, deren Zweige von ihren herrlichen Früchten gebeugt sind;

3. Jeweled mountains, forested regions, and other delightful and solitary places, vines shining with the ornaments of lovely flowers, and trees with branches bowed with delicious fruit,


4. in den Welten der Götter die Wohlgerüche und Düfte, die Wunderbäume; die Bäume aus kostbaren Steinen, die mit Lotussen geschmückten und mit dem reizendsten Gesänge der Schwäne bezaubernden Teiche;

4. Fragrances and incenses, wish fulfilling trees, jeweled trees, lakes adorned with  lotuses, enchanting calls of wild geese in the worlds of gods and other celestials,


5. die wilden Pflanzen, die angebauten Pflanzen; alles, was zum Kultus nötig ist; alle Spenden, die die Unermesslichkeit des Raumes umfasst und die niemand angehören:

5. Uncultivated crops, planted crops, and other things that ornament the venerable ones, all these that are un-owned and that extend throughout space,


6. Ich ergreife sie im Geiste und opfere sie den königlichen Heiligen ebenso wie ihren Söhnen. Mögen sie diese [meine Spende] annehmen – sie, die auserlesener Spenden würdig sind – und in ihrer außerordentlichen Barmherzigkeit Mitgefühl mit mir haben.

6. I bring to mind and offer to the foremost of sages, together with their children. May those worthy of precious gifts, the greatly merciful ones, compassionate towards me, accept these from me.


7. Ich bin ohne Verdienste und [daher] sehr arm; ich habe nichts weiter für ihre Verehrung. Mögen also die Herren, die nur an die Wohlfahrt des anderen denken, dies zu meiner Wohlfahrt entgegennehmen, wie es ihrer Fähigkeit entspricht.

7. Devoid of merit and destitute, I have nothing else to offer. Therefore, may the Protectors, whose concerns are for the welfare of others, accept this by their own power, for my sake.


8. Ich weihe mich ganz und ohne Rückhalt den Buddhas sowie ihren Söhnen. Ergreifet Besitz von mir, Ihr erhabenen Wesen; ich mache mich in Demut zu Eurem Sklaven.

8. I completely offer my entire self to the Jinas and their children. O supreme beings, accept me! I reverently devote myself to your service.


9. Euer Besitz geworden, habe ich hienieden nichts mehr zu fürchten; ich tue das, was den Geschöpfen heilsam ist; ich tue meine alte Sünde ab und sündige hinfort nicht mehr.

9. Being free from fear of mundane existence due to your protection, I shall serve sentient beings; I shall completely transcend my earlier vices, and henceforth I shall sin no more.


Montag, 14. Januar 2013

"rgtn" postet ... zu:
 
BCA I. 34.-36.

... zentrale Stelle ... zentrale Stelle ... ich komme aus dem  S  T A M M E L N  nicht mehr heraus.

35. [ ... ] Denn eine sündige Tat gegenüber den Buddha-Söhnen geschieht nur unter großem Zwange, eine schöne aber mühelos.

Es geht schnurstracks auf das Kapitel II zu:  S ü n d e n b e k e n n t n i s, das - wie später noch etwas ausführlicher behandelt - oberflächlich betrachtet in 1.-26. nur Ehrerbietungen, Ergebenheitsadressen, Lobhudeleien, man möchte fast sagen "Schleimerei" bietet. - Aber ist das auch so?

Ungeachtet des geschickt angebrachten "fishing for compliments" am Anfang des BCA drängt es mich genau das, wenn nicht zu untersuchen, so doch ins Licht der Aufmerksamkeit, um nicht zu sagen "Mindfulness" - lol - zu rücken: Die literarische Komposition.

"selbst sie [die "Perle des Bodhi-Gedankens"] zu kränken hat Glück im Gefolge"(36)

... abgefahren, abgefahren ... was hat's damit wohl  g e n a u  auf sich?

- ich brauche den  S c h l a f   ,  ich brauche den  S c h l a f (!) ...

um         ...   D A M I T ... ... ...  V I E L L E I C H T  ...      "fertig"    zu    werden   ...



- - - - - - -   f o r t s e t z u n g   a m  n ä c h s t e n   m o r g e n   - - - - - - 


(am folgenden Tag:)
"Ich nehme Zuflucht zu Ihnen, den Fundgruben der Glückseligkeit" (36)
Mir fällt natürlich auf, dass die extensive Beschäftigung mit dem BCA eine Art Kultstatus bekommen hat in meinem Leben. Es zieht mich, ich unterwerfe mich der Disziplin jeden Tag etwas zu schreiben, jeden Tag "weiter" zu kommen.

"As a newborn child of Buddha, the new bodhisattva will reveal the sun of wisdom of the awakened nature; but even so, the clouds of his former actions will not have yet been cleared away."
[Albert Low, "Hakuin on Kensho", p. 85]

Kann ich behaupten, ich hätte mich auf den Weg gemacht? - Kann ich behaupten langsam die eine, die letzte Flucht anzutreten? - auch die Zuflucht wäre eine Flucht, und eine Flucht kommt nicht in Frage für mich ... es geht darum, die Chance abzuklopfen anhand von Buddhas Lehren zu einem besseren, praktischeren,  l e i c h t e r e n  Leben zu finden. Und die Chancen stehn nicht schlecht.

"Etwas" drängt mich weiter zu gehen und das sind erste zarte "Erfolge" und Veränderungen. Ich lehne aber jede Romantisierung der Angelegenheit ab. Es ist eine Untersuchung ... genau, genauer hinsehen, seine Schlüsse daraus ziehen.

Nur wenn ich den Gedanken durchspiele, das Zitat von oben auf mich anzuwenden, stellt sich zwar unversehens ein wohliges Gefühl ein, das sich bei genauerem Hinsehen als Gemütskitsch herausstellt. Ich brauche nur die Bilder zu untersuchen, die da aufsteigen von einem Idealpapi und einer Idealmami oder einer Mischung aus beiden - ungefähr wie Quan Yin.

Also schön auf dem Teppich bleiben und dennoch nicht übersehen, dass alles, alles, was ich bisher "Buddhistisches" aufgenommen habe auf eine Linie einschwenkt und kleine, aber feine konkrete Änderungen in meinem Leben zeitigt. - Muss ich deshalb an Buddha glauben? - Nein! - Gerade nicht, meine ich. In meinen "Liege-meditationen" - Bodysweeping im Bett taucht auch schon mal das Trugbild eines Buddha-Antlitzes auf ... weg damit ... vielmehr:

enjoy it and throw it immediately away

Ich habe das Kapitel II schon vorausgelesen 1.-26. eine einzige Eloge, passend zu den zuckersüssen in den irrsten Bonbonfarben daherkommenden Tempelausstattungen, die ich in Penang gesehen habe.
"spirituelles Disneyland" trifft es noch nicht ganz! ... Die geistigen Bilder, Räume, Farben, Gerüche und Architekturen, die sich da aufbauen, sind erstens Surrogate, entliehen aus der banalsten Subjekt/Objekt-Welt und kommen nicht im entferntesten ran an das Erlebnis, wenn ich nach dem Essen meine Hundeschüssel (Edelstahl-Fressnapf für m i c h) unters Wasser halte ... denn wenn ich das w i r k l i c h  erlebe und  n u r  d a s  [ das Geräusch des fliessenden Wassers / meine Hand, die den Schwamm hält / das Nachempfinden der Form der Schüssel beim Auswischen / das Drehen und Wenden der Schale beim Säubern vom Reinigungsmittel ... usw ... ] ... wenn ich also 

n u r    d a s   w i r k l i c h    e r l e b e

dann ist das Glück ohnehin komplett und es gibt die drei Welten nicht, also auch nicht "den", dessen Leben ich als buddhistischer Gläubiger verändern müsste.

Am Anfang dieses Posts hier sehe ich mich gezogen in die mystizistische Richtung ... genau in die falsche Einstellung, es gäbe da etwas mit Disziplin, eifrigem Studium etc. zu verändern. - Ich glaube nicht dran ...

e s   g i b t   i m m e r   A b k ü r z u n g e n

nicht alle sind ausgeschildert, manche führen in die Irre oder im Kreis herum und sie sind fast immer um einiges beschwerlicher als der Hauptweg ... aber auch spannender  :-)

Wenn aber eine schöne Tat "gegenüber den Buddha-Söhnen" (35) gelingt dann ist sie mühelos und hinter den Beschwerlichkeiten steht die mühelose Meisterung, was ja nicht heissen muss, dass keine Kraft, keine Energie, keine Konzentration eingesetzt werden müsste. - Wie üblich lasse ich den Hinweis auf die Sünde beiseite - Kapitel II heisst "Sündenbekenntnis" ... mal sehn wie ich mich dazu stellen kann.


BCA I. 34.-36.

34. Wer gegen diesen Sohn Buddhas, den Spender des [echten] Gastmahles, in seinem Herzen sündigt, bleibt in der Hölle so viele Jahrhunderte, wie der böse Gedanke zu seiner Entstehung [Sekunden] gebraucht hat. So hat der Herr erklärt.

34. The Lord declared, "One who brings forth an impure thought in his heart against a benefactor, a child, of the Jina, will dwell in hells for as many eons as there were impure thoughts.


35. Wessen Herz nun [dem Bodhisattva gegenüber] Gefallen zeigt, dem entsteht daraus ein übergroßer Segen. Denn eine sündige Tat gegenüber den Buddha-Söhnen geschieht nur unter großem Zwange, eine schöne aber mühelos.

35. But if ones mind is kindly inclined, one will bring forth an even greater fruit. Even when a greatly violent crime is committed against the children of the Jinas, their virtue spontaneously arises.


36. Verehrung bringe ich dar den Leibern dieser [Bodhisattvas], in denen sich jene ausgezeichnete Perle des [Bodhi-]Gedankens offenbart hat; selbst sie zu kränken hat Glück im Gefolge. Ich nehme meine Zuflucht zu ihnen, den Fundgruben der Glückseligkeit.

36. I pay homage to the bodies of those whom this precious jewel of the mind has arisen. I go for refuge to those who are mines of joy, toward whom even an offence results in happiness.

Sonntag, 13. Januar 2013

"rgtn" postet ... zu:
 
BCA I. 27.-33.

"Der bloße Wunsch nach dem Heile der Welt ist verdienstlicher als der Buddha-Kult." (27) - wenigstens das! - Der eigentliche Kult muss nämlich im Herzen geschehen. Der eigentliche Ort ist immer das Innere des Einzelnen. Es ist nicht die Gebetshalle mit ihrem Kultus, es ist nicht der Thron, von dem herab die Dhamma-Belehrung kommt, es ist nicht die Ehrerebietung gegenüber einem Lehrer oder Guru, es ist nicht die Bemühung um das Weiterkommen der Schüler, Gläubigen und Adepten, die den Bodhi-Gedanken lebendig werden lässt - es ist immer und nur das einzelne "Herz" in seiner innersten Natur, das überhaupt den "Anknüpfungspunkt" schaffen kann.

zu (28): ... also ich für meinen Teil habe das Verlangen nach Glück schon aufgegeben und - ehrlich gesagt - leide ich auch nicht besonders. Vielleicht bin ich schon ein bisschen weiter gekommen als mancher andere, jedoch nur in dem Sinn, dass ich desillusionierter bin. Meine jetzige Situation würde ich damit umschreiben, dass ich eine "Entwicklung nach Innen" möchte - 50 Jahre sind genug - jetzt kann man mal was anderes wagen. (28) hört sich ja geradezu so an, als müsse einer es nur endlich kapieren, in welche Richtung er schauen soll und schon bricht die Glückseligkeit aus. Da haben sich ja schon einige "die Zähne ausgebissen" ... wenn ich da nur an den bedauernswerten Hakuin denke! - Lieber die ganze Angelegenheit tiefer hängen und sich überraschen lassen! - Das gleiche, was für das weltliche Glück gilt, gilt für das "spirituelle" Glück, das "Glück der anderen Seite" - so heisst das jetzt bei mir. Keine zu hohen Erwartungen! - Die Berichte über das vorschnelle Ankommen sind Legion.

(29)-(33) ... mit Verlaub: Lobhudelei! - Runtergebrochen auf das "Normale" im Sinne einer aber doch absolut beachtenswerten Natürlichkeit: Einer (Buddha) hat's geschafft. Ein Wissenschaftler der Seele und des Geistes ist vorangegangen, ist über alles und jedes hinausgegangen und über das Hinausgehen hinausgegangen. ( Prajnaparamita Hrdaya Sutra: [deutsch] [english] )

- gate gate pāragate pārasaṃgate bodhi svāhā -

Er hat's vorgemacht und ist uns deshalb eine grosse Inspiration und selbstverständlich ist nicht alles auf seinem eigenen Mist gewachsen. Er stand in einer Tradition! - Es sei aber daran erinnert, dass es zahllose Stellen gibt in seinen Reden, die einen ermutigen nur ja nichts zu glauben. Der ganze gekünstelte Überbau, der im Laufe der ihm folgenden Jahrhunderte immer und immer wieder zerschlagen wurde, mit Lust auch der Lächerlichkeit und der Absurdität anheim gegeben wurde, dieser ganze gekünstelte Überbau zählt nichts, aber auch gar nichts gegenüber der Erfahrung des einzelnen Herzens. - Und das ist klug und notwendig (nicht: "in Wahrheit würdig und recht, geziehmend und heilsam" wie bei den Katholischen), sondern klug und notwendig, ratsam und heilsam und deshalb auch würdig ... und das "recht" - das fällt hintenüber. Der (Buddha) hat's nicht nötig zu rechten, er bietet freundlich an, wohlwissend, dass keiner gezwungen werden kann, der nicht selbst den [Bodhi-]Samen in sich trägt. - nach dem Motto: "Giessen musst du den Samen selber - das nimmt dir keiner ab."

Wen schert die Frage woher "er" kommt, woher "er" die Güte und Fülle nimmt? - "Thatagata" wird doch mit "der so Gekommene" übersetzt. - Für mich heisst das auch: "der einfach so Gekommene, der ohne viel Umstände Bescheid sagen konnte!"

BCA I. 27.-33

27. Der bloße Wunsch nach dem Heile [der Welt] ist verdienstlicher als der Buddha-Kult. Was soll man da erst sagen von den Bemühungen [des Bodhisattva] um das vollkommene Glück jeglicher Kreatur?

27. If reverence for the Buddhas is exceeded merely by an altruistic intention, how much more so by striving for the complete happiness of all sentient beings?


28. Auf das Leiden stürzen sich die Menschen in der Hoffnung, dem Leiden zu entgehen, aus Verlangen nach Glück vernichten sie wie Feinde in ihrer Verblendung ihr Glück.

28. Those desiring to escape from suffering hasten right toward suffering. With the very desire for happiness, out of delusion they destroy their own happiness as if it were an enemy.


29/30. Woher kommt der Gute, der dem gleicht, der die nach Glück Verlangenden und dabei beständig Mühseligen mit allen Glücksgütern sättigen, alle ihre Qualen lindern und ihre Verblendung beseitigen kann? Woher kommt ein solcher Freund, woher ein solches Verdienst?

29. He satisfies with all joys those who are starving for happiness and eliminates all the sorrows of those who are afflicted in many ways.
30. He dispels delusion. Where else is there such a saint? Where else is there such a friend? Where else is there such merit?



31. Man lobt schon den, der einen Dienst mit einem Gegendienst vergilt: Was soll man aber vom Bodhisattva sagen, der aus eigenem Antriebe gut ist?

31. Even one who repays a kind deed is praised somewhat, so what should be said of a bodhisattva whose good deed is unsolicited?


32. Die Leute verehren denjenigen, der einigen Personen ein Liebesmahl bietet, als einen, der Gutes tut; und dabei reicht er nur einen Augenblick ein kärgliches Mahl und verlängert unter Demütigung [den Armen] ihr Dasein nur einen halben Tag!

32. The world honors as virtuous one who makes a gift to a few people, even if it is merely a momentary and contemptuous donation of plain food and support for half a day.


33. Was soll man da [vom Bodhisattva] sagen, der einer unbegrenzten Menge von Wesen und während einer unbegrenzten Zeit – bis zum Ende des Raumes und der Men-chen – die vollkommene Erfüllung aller ihrer Wünsche gewährt?

33. What then of one who forever bestows to countless sentient beings the fulfillment of all yearnings, which is inexhaustible until the end of beings as limitless as space? 

D E A R F R I E N D (S)

"rgtn" postet ... zu:
 
Dear friend - or friends
in the stats section i can see that someone or a couple of people in USA are klicking this blog. or is it the system (google) following me? - it would be an honour to me to have someone(s) sharing this BCA - trip with me by commenting. Expressing myself i can only do this in a very poor english but i can say that i am able to understand english perfectly ... even philosophical "finesses" - ok?! - but of course i am not able to answer in english ... but i guess the situation between the writer an the reader is mirroring in this situation - ;-) - so - feel - please invited to post and comment ...

 ... adding subsequently an english translation as a chance to compare
at least 2 translations. i found it, i don't know where, as PDF in the web
 - i hope i am not hurting any copyright - 

Anonym "rgtn" postet ... zu:
 
BCA I. 18.-26.

In der Seele die nicht mehr wiederkehren  k a n n  (18) greift der Bodhi-Gedanke um sich.

Weil's so schön ist die (21) in vollem Wortlaut: "Wer da gedenkt: „Ich will den Kopfschmerz der Geschöpfe lindern“, dieser trefflich Gesinnte wird von unendlichem Verdienst in Besitz genommen."

- Wieder der Bodhi-Gedanke als Akteur! - Nachdem das "Ich", welches Verdienste geben kann ausgelöscht ist, tritt ein Größeres an seine Stelle. Shantideva umkreist nicht nur hier das Phänomen des kategorisch die gesamte Welt erlösen wollenden Gedankens. Ist nicht fast jeder in seiner Pubertät diesem Weltverbesserer-Gedanken begegnet? - Was wäre wenn ...? - Nicht viel müsste sich ändern ... ! - Es könnte doch alles so schön sein ... ! - usw. - Das schwellende Herz voll Liebe für alles und jeden. - - - Meistens dann : so tief enttäuscht ! - ach ja - ach ja ...

Spass beiseite: Wenn ich mir das bisher so durchlebte ansehe, muss ich sagen: es hat sich "gelohnt" - es war's wert, aber ich müsste es jetzt nicht unbedingt nochmal haben ... oder gar - lol - als - was weiss ich was ... wiedergeboren werden.
Ich hatte mal eine Zeit, in der ich wie besinnungslos das Hannya Shingyo abgeschrieben rezitiert studiert habe ... und damals auch im Scherz geäussert, dass ich's schon noch ins Nirvana schaffen werde ...
Kurz gesagt, ich hab die Schnauze ziehmlich voll ... es muss was andres her ... das "Ich" langweilt mich zu Tode! - Wirklich beeindruckt war ich als Musik-Student von Sergiu Celibidache, der einen wirklich guten Spruch hatte:

A n   m e i n e r   P e r s o n   b i n   i c h   n i c h t   i n t e r e s s i e r t

Es wäre einen eigenen Blog wert von ihm und von dem was von seinen Lehren angekommen ist bei mir zu berichten. Wen's interessiert: Er hat oft und viel von seinem Kontakt mit Zen-Leuten in Japan erzählt in seinen Seminaren ... anschaulich ... lustig ... beschrieben, wie er das erste mal vor eine Wand gesetzt wurde ...

Auf jeden Fall, diesen Satz habe ich lange bevor ich mich mit Buddhistischem beschäftigt hatte als eine Art Mantra mir zu eigen gemacht. Er hat für mich noch nichts von seiner Kraft verloren. Mein Gott, dieses Konstrukt namens "Person" ... wie ephemer, lächerlich und zutiefst langweilig. Später hatte ich als Sänger Unterricht bei Mitsuko Shirai und Hartmut Höll, die als Kriterium "das Persönliche" anlegten in der Interpretation - Phaa! - Ich weiss, dass das letztlich Schmarrn ist, peinlicher Schmarrn noch dazu ... weit bin ich nicht gekommen mit der "Veröffentlichung" meines Könnens und Seins als Sänger ... aber ich w e i s s, dass das "kosmische Leben" der Töne (Tonhöhen), Vokale und Konsonanten, das geschmeidige Sich-Beeinflussen der Einzelheiten im besten Falle "durch einen hindurch" geht. Man ist nicht mehr Herr seiner selbst, ja m u s s  dieses Herrische gegenüber dem, was man tut ablegen, um beim Gesang überhaupt eine ernsthafte Chance zu haben. - - - ich drifte ab - - -
ich weiss, aber im Gelingen beim Gesang kann es erlebt werden, dass sich von selbst alles ordnet, was "im Spiel" ist und das Ergebnis ist nichts anderes als "Natürlichkeit".
Bei diesem Begriff angekommen reklamiere ich lauthals, dass das buddhistische Leben, ein Leben im Geiste Buddhas  n o t w e n d i g  auch natürlich sei ... und bei allem was ich weiss über "ihn" ... es mag sehr wenig sein ... dann ist das auch so von ihm, von Buddha gemeint. Wenn das in der "Wissenschaft vom Geist" fehlen würde, dass der Geist aus sich selbst heraus zu seiner eigentlichen Natur finden kann und der Mensch, der ihn durch sich nur wehen lässt auch gleichzeitig zu seiner Natur ... wenn das nur möglich wäre über Kult und Glauben, über Mönchsgetue und Gelehrte, die man anstaunen müsste, um weiter zu kommen ... dann ist das nichts für mich.

Samstag, 12. Januar 2013

BCA I. 18.-26.

18. Sobald in einer Seele, die nicht mehr wiederkehren kann, jener Gedanke zur Erlösung aller Wesen dieser Welt Platz gegriffen hat,
19. alsogleich schwellen die ununterbrochenen Gießbäche seiner Verdienste trotz des Schlafes und der häufigen Ablenkungen dem Himmel gleich an.

18. From the time that one adopts that spirit with an irreversible attitude for the sake of liberating limitless sentient beings,
19. From that moment on, an uninterrupted stream of merit, equal to the sky, constantly arises even when one is asleep or distracted.



20. Das [d. h. den Wert des Bodhi-Gedankens] hat der Tathâgata selbst zum Heile derjenigen Menschen, die in das Kleine Fahrzeug *) einsteigen wollen, im Subâhupariprcchâsûtra bestätigt und erläutert.
*)  Hînayâna, im Gegensatz zum Großen Fahrzeug (Mahâyâna).

20. The Tathágata himself cogently asserted this in the Subahuprccha for the sake of beings who are inclined toward the lesser vehicle.


21. Wer da gedenkt: „Ich will den Kopfschmerz der Geschöpfe lindern“, dieser trefflich Gesinnte wird von unendlichem Verdienst in Besitz genommen.

21. A well-intentioned person who thinks, "I shall eliminate the headaches of sentient beings," bears immeasurable merit.


22. Aber was soll man von demjenigen sagen, der jedes einzelne [der unzähligen Geschöpfe] von einem unermess-lichen Leiden befreien und jedes einzelne mit unschätzba-ren Eigenschaften beschenken will?

22. When then of a person who desires to remove the incomparable pain of every single being and endow them with immeasurable good qualities?


23. Bei welcher Mutter, welchem Vater, welchen Gottheiten, welchen Einsiedlern, welchen Brahmanen wird ein ähnliches Verlangen nach einem solchen Gute vorliegen?

23. Who has even a mother or father with such altruism? Would the gods, sages, or Brahmas have it?


24. In keinem dieser Geschöpfe ist selbst im Traume und selbst in ihrem eigenen Interesse ein solcher Wunsch je erstanden; wie viel weniger im Interesse der anderen!

24. If those beings have never before had that wish for their own sake even in their dreams, how could they possibly have it for the sake of others?


25. Von wo kommt [uns der Bodhisattva], die einzig dastehende, unvergleichliche Perle unter den Geschöpfen, dessen Streben auf das Wohl der anderen gerichtet ist, bei diesen aber nicht einmal als Eigeninteresse in Erscheinung tritt?

25. How does this unprecedented and distinguished jewel, whose desire for the benefit of others does not arise in others even for their own self-interest, come into existence?


26. Wie soll man das Verdienst jener Perle von Gedanken einschätzen [des Gedankens der Bodhi], des Samenkornes der Freude der Welt, der Arznei für das Leiden der Welt?

26. How can one measure the merit of the jewel of the mind, which is the seed of the worlds joy and is the remedy for the worlds suffering?


Anonym "rgtn" postet ... zu:
 
BCA I. 13.

Ich beschließe "Sünden" ab jetzt nur mehr mit "Fehltritten, die ich hätte erkennen können" zu übersetzen. Ich bin nicht bereit Perspektiven anzuerkennen, die auch nur Reste moralischen Denkens aufweisen. Packungsbeilagen, die beinhalten "Kann Reste von [nicht Nüssen] Moral enthalten, führen bei mir nicht zur Kaufentscheidung.

Dies vorausgesetzt mache ich selbst die Erfahrung, dass allein die Beschäftigung mit dem Bodhi-Gedanken in dem Sinne, dass ich ihm wirklich in der Praxis einen Platz einräume, allein dieses lässt mich abfallen von allem und jedem schlechten Gewissen, sei es "katholisch", "buddhistisch" oder anderer Art.
Das "Leben des Bodhi-Gedankens in mir" - davon spreche ich jetzt ganz bewusst, nachdem ich erfahren habe, dass allein das sorgfältige beobachten der Körpergeschehnisse zu Ruhe und Lockerheit führt - lässt mich zu allen vergangenen Fehltritten wie folgt stehn:
Solange es mir im hier und jetzt gelingt, im Bodhi-Gedanken verweilend von einem "Ich" abzusehen, solange bin ich immun auch gegen "meine" Taten aus der Vergangenheit meines "Ichs". Es gibt nichts mehr, was mich schrecken könnte, es kann keine Auswirkungen irgendwelcher Taten meines vergangenen Ichs auf mich im hier und jetzt geben, solange dieses "Mich" (die Identitäts- und Besitzbehauptung des "Ich"gar nicht möglich ist.
"rgtn" postet ... zu:
 
BCA I. 13.- 17.

In (17) tritt der "Bodhi-Gedanke", womit wohl auch "Bodhi-Gest" gemeint ist klar als Akteur auf. Ein "wesentliches" Nich-Ich ergreift Besitz von einem Menschen; die Kraft des "Bodhi-Gedankens", wenn er "Fuß gefasst hat" befreit von allen Sünden, wenn der Mensch nur "Hilfe sucht, wie bei einem Helden" (13).

Der letzte Satz in (13) schert aus: "Warum also wird er von den unwissenden Wesen nicht aufgesucht?" - Was soll die Frage hier, inmitten der Lobpreisungen der unendlichen Kräfte des "Bodhi-Gedankens"? - Es ist auch schädlich, wenn ich diese Frage auf mich anwende - könnte ich sie beantworten, wäre ich dann nur einen Schritt weiter? - Nein!
Also - beiseite damit.

(15) - (17) von der zweifachen Natur des "Bodhi-Gedankens"

Das bloße Gelübde und Bekenntnis zum "Bodhi-Gedanken" sei schon segensreich und charakterisiert den, der sich auf die Reise vorbereitet. 
Der "ununterbrochene Strom von Verdiensten" kommt dem zugute, der den "tätigen Bodhi-Gedanken besitzt" und dieser Reisende ist "unterwegs". Mithin ist der "Bodhi-Gedanke" dann auch als Triebkraft zu sehen, die den nicht nur begleitet sondern antreibt, der er zulässt, dass jener "Gedanke" sich seiner ermächtigt. Ganz klar ist die Rede von einer Transformation durch eine gänzliche Besitzergreifung. Ein klares "Entweder-Oder". Vorstellbar ist ein Zenmeister, der dem Ratsuchenden zuruft: "Jetzt, Jetzt, Jetzt!", ihn anschreit und hinauswirft.

Ein Bild das sich aufdrängt: Leg einfach den Schalter um, es gibt nur die Eins oder die Null. - Du wirst dich nicht wiederfinden auf der anderen Seite. - Die Beseitigung der ‘Ich bin’-Einbildung ist höchstes Glück. [Mahavgga I/3. Die Erzählung von Mucalinda] - Es gibt keinen Übergang (insofern ist es müssig der vorhin zitierten Frage nachzugehn, warum der "Held von den unwissenden Wesen nicht aufgesucht wird". - oder, wie es zu Beginn von Hakuins "giftigen Kommentaren zum Herzsutra" heißt: "Ein einziges Mal den Bauch vollgeschlagen und Hunger ist ein für allemal kein Thema mehr" [Übersetzung von mir nach N.Waddell > TBC]

Freitag, 11. Januar 2013

BCA I. 13.- 17.

13. Hatte der Mensch auch erschreckliche Sünden begangen, so entgeht er ihnen auf der Stelle, wenn er bei ihm [dem Bodhi-Gedanken] Hilfe sucht, geradeso wie man großen Gefahren entgeht, wenn man den Schutz eines Helden aufsucht. Warum also wird er von den unwissenden Wesen nicht aufgesucht?

13. Owing to its protection, as due to the protection of a powerful man, even after committing horrendous vices, one immediately overcomes great fears. Why do ignorant beings not seek refuge in it?


14. Er verzehrt im Nu die großen Sünden wie das Feuer zur Zeit des Weltuntergangs. Auf ihn stimmte unendliche Loblieder an der verständige [d. h. der Bodhisattva], der Beschützer Maitreya [in seinen Antworten] an Sudhana.

14. Like the conflagration at the time of the destruction of the universe, it consumes great ices in an instant. The wise lord Maitreya taught its incalculable benefits to Sudhana.


15. Dieser Bodhi-Gedanke ist, kurz gesagt, als zweifach anzusehen: das Bodhi-Gelübde und der Weg zur Bodhi.

15. In brief, this spirit of awakening is known to be of two kinds: the spirit of awakening, and the spirit of aspiring for awakening, and the spirit of venturing towards awakening.


16. Wie der Unterschied festgesetzt wird zwischen dem, der abreisen will, und dem, der unterwegs ist, so ist der Reihe nach der Unterschied zwischen den beiden [Bodhi-Gedanken] von den Weisen anzusehen.

16. Just as one perceives the difference between a person who yearns to travel and a traveler, so do the learned recognize the corresponding difference between those two.


17. Das [einfache] Bodhi-Gelübde trägt große Frucht auch im Samsâra, aber nicht den ununterbrochenen Strom von Verdiensten, wie bei dem, der den tätigen Bodhi-Gedanken besitzt.

17. Although the result of the spirit of aspiring for awakening is great within the cycle of existence, it is still not like the continual state of merit of the spirit of venturing. 


Donnerstag, 10. Januar 2013

Anonym "rgtn" postet ... zu:
 
BCA I. 9.- 10.

In (8) werden die Vorzüge gepriesen, die folgen, wenn einer nicht vom Bodhi-Gedanken lässt. "Die vielen Hunderte von Glücksfreuden" kostet nur der, der "dabei bleibt". Zumindest in der deutschen Übersetzung hat der Einsatz des konditionalen "wenn" zusammen mit dem Verb "wollen" den Effekt, dass herausgestellt wird, dass es auch eine Entscheidung gegen den Bodhi-Gedanken gibt, sonst wäre kein Wille von Nöten, ihm zu folgen.
(9) und (10) sprechen von der aktiven Wirkung des Bodhi-Gedankens. In der englischen Übersetzung von (9) heisst es: "When the Spirit of Awakening has arisen ...", Schmidt macht daraus: "Sobald der Bodhi-Gedanke in ihm Fuß fasst ..." und reklamiert deutlicher den "Geist des Erwachens" als Akteur.  Sowohl diese Wendung wie der Gebrauch des Wortes "ergreifen" in  (10) verstärkt die Vorstellung einer aktiven Macht, die einen Transformationsprozess einleitet.

Hier taucht dann zum ersten Mal das Wort "unrein" auf, was mir nicht schmecken will, insbesondere wenn es um "den Leib" geht, aber wichtiger ist, dass die gnadenreiche Wirkung des Bhodi-Gedankens quasi als Naturgewalt geschildert wird, die den Körper ergreift und aus diesem dann die "Perle des Buddha-Körpers" macht. Wie gerechtfertig auch immer diese Übersetzung sein mag - folgt man diesem Bild wird der (weiche) menschliche Körper zur (harten) Perle des Buddha-Körpers, was impliziert, dass um diese Perle wiederum etwas Weiches ist, das für das geschützte Wachstum des Harten in ihm sorgt.

Die Vorstellung einer Muschel mit ihrer Perle spielerisch in eine andere Richtung entwickelt, würde bedeuten, dass der Bodhi-Gedanke als (hartes) Sandkorn in den (weichen) Leib gerät und dort zwar auch aktiv, aber in einer anderen Art, für eine Perle sorgt. Ich stelle diese Bild hier hin, weil das ggflls für den Erleuchtungsweg des Hinaya-Buddhisten gelten könnte, der die Perle für sich behält. Für mich zumindest macht es Sinn im Zusammenhang mit dem Blog hier ... als Untersuchung meiner eigenen Dispositionen diese Gedankenspiele zu treiben. - Der Text Shantidevas geht in eine andere Richtung, was mir dadurch klarer wird. - Es ist davon auszugehen, dass der "Buddha-Körper" im Laufe weiterer Erläuterungen noch genauer erklärt wird und dass seine Entwicklung als "spirituelles Konstrukt des Texts" genau beobachtet werden muss.

BCA I. 9.- 12.

9. Sobald der Bodhi-Gedanke in ihm Fuß fasst, wird der Elende, den die Leidenschaften ans Gefängnis des Daseins ketten, im Nu zum Sohne der Sugatâs erklärt; er wird verehrungswürdig für die Welt der Menschen und Unsterblichen.

10. Wenn er diesen unreinen Leib ergriffen hat, macht er ihn zur unschätzbaren Perle eines Buddha-Körpers: Greifet also fest nach diesem Elixier, welches eine so wunderbare Metamorphose bewirkt und Bodhi-Gedanke heißt.

11. Jene Perle von Bodhi-Gedanken, die die unermesslich verständigen einzigen Führer der Karawane der Menschheit als höchst wertvoll erprobt haben – greifet fest danach, die Ihr [wie Kaufleute] von einem Daseinsmarkte zum ändern reist.

12. Ähnlich dem Bananenbaume sinkt jedes andere Verdienst ins Nichts, wenn es [einmal] seine Frucht gezeitigt hat; aber der Baum „Bodhi-Gedanke“ trägt zu allen Zeiten Früchte, ohne sich zu erschöpfen; er ist in Wahrheit fruchtbar.

ergänzend in englisch / [Transl. : Vesna A. Wallace and B. Alan Wallace]
10. Upon taking this impure form [gemeint: the "wretch" aus Vers 9. = Wicht, armer Kerl], it transmutes it into the priceless image of the gem of the Jina. So, firmly hold to the quicksilver elixir, called the Spirit of Awakening, which must be utterly transmuted.

"rgtn" postet ... zu:
 
BCA I. 6.-8.

Da fällt es zum ersten Mal, das hässliche Wort "Sünde", die "Macht der Sünde" (6). Bei dem in den 70er Jahren von den Salesianern Don Boscos und Benediktinern erzogenen steigt einiges hoch. - Ich bin froh, dass ich mich hier nicht um wissenschaftliche Exegese kümmere sondern in der Auseinandersetzung mit dem Text völlig frei bin. Es gibt massenhaft Belege in den Schriften des Urbuddhismus - so habe ich gehört - die darauf schließen lassen, dass Buddha selbst dringlich aufgefordert hatte nichts zu glauben, sondern nur der eigenen Erfahrung zu vertrauen. In diesem Sinn zählt für mich die Auseinandersetzung mit dem Text so wie er ist mit allem, was sich aus einer Übertragung als Quelle von Missverständnissen ergeben kann.

Ich habe mir die Mühe gemacht in einer englischen Übersetzung nachzusehen, die mit dem Wort "vice" für "Sünde" arbeitet, was Laster, Lasterhaftigkeit, auch schlechte Angewohnheit bedeuten kann. Lustig ist, dass "vice"(BE), bzw. "vise"(AE) im technischen Gebrauch für Schraubstock und Schraubzwinge steht.

An dieser Stelle sei der einzige Nutzerkommentar zur Kindle-Ausgabe in amazon.de wiedergegeben:

der User "ML" schreibt da:

"Vielleicht hatte ich einfach die falschen Erwartungen, aber für mich war dieses Buch eine Enttäuschung. Anstatt nützlichen Ratschlägen und tiefen Einsichten wird unglaublich viel davon geredet, wie schwach wir Menschen sind, wie schwierig es ist keine Sünden zu begehen und wie schrecklich sich Verfehlungen auswirken werden (Hölle, Hungergeister etc). Mich erinnerte das sehr an die Weltsicht der mittelalterlichen Christen, mit Buddha in der Rolle von Jesus. Gut zu wissen, dass man in dieser Zeit in Indien nicht viel anders dachte. Außer derartigen historischen Einsichten kann man aber meiner Meinung aus diesem Buch wenig lernen."

Ich kann mir gut vorstellen, dass er ebenfalls über das Wort "Sünde" gestolpert ist. - Es wäre interessant hier von einem Kundigen mehr über die Bedeutung des Worts im Original zu erfahren.

Für mich persönlich tun sich sofort die christlichen Höllen vom weissen (Kinder(!)Herzen auf, das nach übler Tat schwarze Flecken davonträgt. Stellen Sie sich einen 8-jährigen vor! - Ich kann mich noch erinneren, dass mich das elendlang beschäftigt hat damals. Und es ging gar nicht um eine einzelne Tat - es wurde als Prinzip vermittelt, womit ich direkt beim BCA bin, wie es sich mir hier mitteilt: Einfache rhethorische Kunstgriffe, die über die Darstellung der Schwäche das Heil und die Rettungsmöglichkeit um so leuchtender herausstellen.

Als weitere christliche Parallele scheint die Skizzierung eines Erlösers auf - damit hat unser amazon-ML schon recht! Was aber Buddha von Jesus unterscheidet ist, dass er sich nicht sehenden Auges ins persönliche Verderben gestürzt hat. Zwar ist das Modell der altruistischen "Selbstopferung" auch auszumachen (als der bekannte Unterschied zwischen Mahayana- und Hinayanabuddhismus), nur lässt sich Buddha nicht willig abschlachten, um damit "die Sünden der Welt hinwegzunehmen", sondern lädt, so lang er selbst wohllauf ist, zur Teilhabe ein, sorgt zu Lebzeiten noch für straffe und lebendige Strukturen für die Weitergabe seiner Lehren und überlässt diese nicht einem Haufen Opportunisten, die sich alles so hinbiegen können, dass sie je nach Belieben andere oder auch die eigenen Reihen diffamieren, diskreditieren und abschlachten können. - lol -

Die "Sünde" übersetze ich mir als "Fehlverhalten unter der Rücksicht, dass es ein besseres Verhalten gibt, das einen weniger stresst". Mehr kann ich nicht gelten lassen. Da kann es ja gut sein, dass man sich aus gutem Grund und aus Erfahrung(!) zum Altruismus entschliessen sollte.

Einen vielleicht in das BCA hineininterpretierbaren Aufruf Shantidevas, einer doktrinären Moral zu folgen kann ich bis auf Weiteres nicht sehen. Von den buddhistischen Höllen weiss ich bisher nicht viel - das kann ja heiter werden, wenn man ML's Eindrücken folgt.

BCA I. 6. - 8.

6. Deshalb sind verdienstliche Werke immer schwer zu erwerben, die Macht der Sünde aber ist groß und erschrecklich. Wäre nicht der Bodhi[Erleuchtungs]* -Gedanke, von welcher anderen Tugend könnte sie dann wohl überwunden werden?
* Im Folgenden wird – im Sinne des Übersetzers – meist „Bodhi“ (wie in Bodhisattva) für „Erleuchtung“ benutzt, da das deutsche Wort immer einen leicht esoterischen Beigeschmack hat. [der Verleger]

6. Thus, virtue is perpetually ever so feeble, while the power of vice is great and extremely dreadful. If there were no spirit of perfect awakening, what other virtue would overcome it?


7. Während der zahlreichen Jahrtausende [ihrer Laufbahn als Bodhisattvas] haben die Fürsten unter den Weisen meditiert und jenes Heil [den Bodhi-Gedanken] geschaut, wodurch das Glück so gewachsen ist, dass es die zahllosen Scharen der Wesen mühelos an das Ufer gelangen lässt.

7. The Lords of Sages, who have been contemplating for many eons, have seen this alone as a blessing by which joy is easily increased and immeasurable multitudes of beings are rescued.





8. Wer die Hunderte von Schmerzen des Daseins umgehen, wer die Leiden der Geschöpfe beheben, wer die vielen Hunderte von Glücksfreuden kosten will, der darf niemals vom Bodhi-Gedanken lassen!

8. Those who long to overcome the abundant miseries of mundane existence, whose who wish to dispel the adversities of sentient beings, and those who yearn to experience a myriad of joys should never forsake the spirit of awakening.




Mittwoch, 9. Januar 2013

L I E B L I N G S B U C H

Da der Angkor-Verlag 100 Millionen Exemplare von "des Dalai Lamas Lieblingsbuch" verschenkt ! ...
gehe ich davon aus, dass ich keinem auf die Füsse trete, wenn ich das Buch Vers für Vers in diesem Blog hier abschreibe. Trotzdem mache ich hier auf die gedruckte Form aufmerksam, die ich in Format, Erscheinungsweise und Papier als ausgeprochen gelungen und liebenswert erachte.






Neue und gebrauchte Buchexemplare findet man am besten bei buchhai.de in vielen Sprachen und Übersetzungen. Das PDF sollte es für lau geben bei scribd.com, wie in obingem Artikel der "online-zeitung.de" vermerkt / die Kindleversion gibt's für 0,99 EUR bei amazon.de

bytheway: Ich wusste nicht, dass der BCA "des Dalai Lama Lieblingsbuch" ist und auch praktisch nichts über den Stellenwert des Werks. Ich kann nicht einmal mehr sagen, wie ich drauf gestossen bin. Ich bin einfach drübergestolpert, ein Versehen, ein glücklicher(?) Zufall ... wir werden sehn ...