Samstag, 19. Januar 2013

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BCA II 10.-26.

Die "dramatische Fallhöhe" zum Sündenbekenntnis: Verehrung, Bitten, Betteln, Beschreibung von Opfergaben in Bildern aus einer sehr sinnlichen Welt. Da geht es um eine Art Wellnessoase, die den Angebeteten zur Verfügung stehen soll, inclusive Avancen, die an sexuelles denken lassen. (15) Fehlt nur noch das Angebot der Ganzkörpermassage. Sonst ist alles geboten, vor allem immer wieder Edelsteine, auch Räucherwerk u.a. - ausser Speis und Trank, was im gegebenen monastischen Zusammenhang sich noch wunderlicher ausnehmen würde - in (26) dann die Zufluchtsfloskel oder - klausel(!): "Ich nehme meine Zuflucht zu Buddha, bis ich die höchste Erleuchtung besitze; ich nehme meine Zuflucht zur Lehre und zur Schar der Bodhisattvas."

Die extensive Beschäftigung mit der "Sünde", die in den dann folgenden Versen erst recht ausgebaut wird, mag sich auch aus der - legendären - Geschichte der Entstehung des BCA und seiner "Premiere" als Vortrag vor der Sangha erklären. Es scheint, als hätte Shantideva, der angeblich als "Isst-Schläft-Scheisst" von seinen Mitbrüdern gehänselt wurde, im Geheimem sein ganz persönliches Glaubensbekenntnis verfasst. Glaubt man der Legende, kann man sich erschliessen, dass er dieses dann auch auswendig gelernt hatte und natürlich alle überraschte mit seiner Darbietung "aus dem Stehgreif". - Das Bühnen- und Theaterhafte, das allen organisierten Religionen mit wachsender Anhängerschaft anhängt, schwingt auch in der literarischen Produkion des begabten Mönchspoeten mit.

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" Eine der bekanntesten Legenden zum Leben Shantidevas ist die Geschichte zur Entstehung des „Bodhicharyavatara“ in Nalanda. Nachdem Shantideva lange außerhalb der gewöhnlichen Gesellschaft gelebt habe wurde er von Shinadeva als Bhikshu in Nalanda aufgenommen, wo er von den anderen Bhikshus als eine Art Taugenichts gesehen wurde, der nur schlief und aß, und sich auch an den Arbeiten die für das Kloster zu verrichten waren nicht beteiligte. Dadurch habe er großen Unwillen in seiner Gemeinschaft erregt, die keine Ahnung von seinen inneren Qualitäten gehabt habe, da er diese nicht gezeigt habe.
Um ihrem Ärger Luft zu machen und um ihn zu demütigen wurde Shantideva dazu aufgefordert, nach Neujahr offizielle Dharmabelehrungen zu geben, in der Erwartung, dass er dies nicht könne.Der Legende zufolge kam am Abend vor dem Vortrag allerdings Wind auf, der alles reinigte. Shantideva soll daraufhin den bis dahin unbekannten Text des „Bodhicharyavatara“ aus dem Stegreif vorgetragen haben." 

[http://de.wikipedia.org/wiki/Shantideva]




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