Montag, 14. Januar 2013

"rgtn" postet ... zu:
 
BCA I. 34.-36.

... zentrale Stelle ... zentrale Stelle ... ich komme aus dem  S  T A M M E L N  nicht mehr heraus.

35. [ ... ] Denn eine sündige Tat gegenüber den Buddha-Söhnen geschieht nur unter großem Zwange, eine schöne aber mühelos.

Es geht schnurstracks auf das Kapitel II zu:  S ü n d e n b e k e n n t n i s, das - wie später noch etwas ausführlicher behandelt - oberflächlich betrachtet in 1.-26. nur Ehrerbietungen, Ergebenheitsadressen, Lobhudeleien, man möchte fast sagen "Schleimerei" bietet. - Aber ist das auch so?

Ungeachtet des geschickt angebrachten "fishing for compliments" am Anfang des BCA drängt es mich genau das, wenn nicht zu untersuchen, so doch ins Licht der Aufmerksamkeit, um nicht zu sagen "Mindfulness" - lol - zu rücken: Die literarische Komposition.

"selbst sie [die "Perle des Bodhi-Gedankens"] zu kränken hat Glück im Gefolge"(36)

... abgefahren, abgefahren ... was hat's damit wohl  g e n a u  auf sich?

- ich brauche den  S c h l a f   ,  ich brauche den  S c h l a f (!) ...

um         ...   D A M I T ... ... ...  V I E L L E I C H T  ...      "fertig"    zu    werden   ...



- - - - - - -   f o r t s e t z u n g   a m  n ä c h s t e n   m o r g e n   - - - - - - 


(am folgenden Tag:)
"Ich nehme Zuflucht zu Ihnen, den Fundgruben der Glückseligkeit" (36)
Mir fällt natürlich auf, dass die extensive Beschäftigung mit dem BCA eine Art Kultstatus bekommen hat in meinem Leben. Es zieht mich, ich unterwerfe mich der Disziplin jeden Tag etwas zu schreiben, jeden Tag "weiter" zu kommen.

"As a newborn child of Buddha, the new bodhisattva will reveal the sun of wisdom of the awakened nature; but even so, the clouds of his former actions will not have yet been cleared away."
[Albert Low, "Hakuin on Kensho", p. 85]

Kann ich behaupten, ich hätte mich auf den Weg gemacht? - Kann ich behaupten langsam die eine, die letzte Flucht anzutreten? - auch die Zuflucht wäre eine Flucht, und eine Flucht kommt nicht in Frage für mich ... es geht darum, die Chance abzuklopfen anhand von Buddhas Lehren zu einem besseren, praktischeren,  l e i c h t e r e n  Leben zu finden. Und die Chancen stehn nicht schlecht.

"Etwas" drängt mich weiter zu gehen und das sind erste zarte "Erfolge" und Veränderungen. Ich lehne aber jede Romantisierung der Angelegenheit ab. Es ist eine Untersuchung ... genau, genauer hinsehen, seine Schlüsse daraus ziehen.

Nur wenn ich den Gedanken durchspiele, das Zitat von oben auf mich anzuwenden, stellt sich zwar unversehens ein wohliges Gefühl ein, das sich bei genauerem Hinsehen als Gemütskitsch herausstellt. Ich brauche nur die Bilder zu untersuchen, die da aufsteigen von einem Idealpapi und einer Idealmami oder einer Mischung aus beiden - ungefähr wie Quan Yin.

Also schön auf dem Teppich bleiben und dennoch nicht übersehen, dass alles, alles, was ich bisher "Buddhistisches" aufgenommen habe auf eine Linie einschwenkt und kleine, aber feine konkrete Änderungen in meinem Leben zeitigt. - Muss ich deshalb an Buddha glauben? - Nein! - Gerade nicht, meine ich. In meinen "Liege-meditationen" - Bodysweeping im Bett taucht auch schon mal das Trugbild eines Buddha-Antlitzes auf ... weg damit ... vielmehr:

enjoy it and throw it immediately away

Ich habe das Kapitel II schon vorausgelesen 1.-26. eine einzige Eloge, passend zu den zuckersüssen in den irrsten Bonbonfarben daherkommenden Tempelausstattungen, die ich in Penang gesehen habe.
"spirituelles Disneyland" trifft es noch nicht ganz! ... Die geistigen Bilder, Räume, Farben, Gerüche und Architekturen, die sich da aufbauen, sind erstens Surrogate, entliehen aus der banalsten Subjekt/Objekt-Welt und kommen nicht im entferntesten ran an das Erlebnis, wenn ich nach dem Essen meine Hundeschüssel (Edelstahl-Fressnapf für m i c h) unters Wasser halte ... denn wenn ich das w i r k l i c h  erlebe und  n u r  d a s  [ das Geräusch des fliessenden Wassers / meine Hand, die den Schwamm hält / das Nachempfinden der Form der Schüssel beim Auswischen / das Drehen und Wenden der Schale beim Säubern vom Reinigungsmittel ... usw ... ] ... wenn ich also 

n u r    d a s   w i r k l i c h    e r l e b e

dann ist das Glück ohnehin komplett und es gibt die drei Welten nicht, also auch nicht "den", dessen Leben ich als buddhistischer Gläubiger verändern müsste.

Am Anfang dieses Posts hier sehe ich mich gezogen in die mystizistische Richtung ... genau in die falsche Einstellung, es gäbe da etwas mit Disziplin, eifrigem Studium etc. zu verändern. - Ich glaube nicht dran ...

e s   g i b t   i m m e r   A b k ü r z u n g e n

nicht alle sind ausgeschildert, manche führen in die Irre oder im Kreis herum und sie sind fast immer um einiges beschwerlicher als der Hauptweg ... aber auch spannender  :-)

Wenn aber eine schöne Tat "gegenüber den Buddha-Söhnen" (35) gelingt dann ist sie mühelos und hinter den Beschwerlichkeiten steht die mühelose Meisterung, was ja nicht heissen muss, dass keine Kraft, keine Energie, keine Konzentration eingesetzt werden müsste. - Wie üblich lasse ich den Hinweis auf die Sünde beiseite - Kapitel II heisst "Sündenbekenntnis" ... mal sehn wie ich mich dazu stellen kann.


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