Sonntag, 13. Januar 2013

Anonym "rgtn" postet ... zu:
 
BCA I. 18.-26.

In der Seele die nicht mehr wiederkehren  k a n n  (18) greift der Bodhi-Gedanke um sich.

Weil's so schön ist die (21) in vollem Wortlaut: "Wer da gedenkt: „Ich will den Kopfschmerz der Geschöpfe lindern“, dieser trefflich Gesinnte wird von unendlichem Verdienst in Besitz genommen."

- Wieder der Bodhi-Gedanke als Akteur! - Nachdem das "Ich", welches Verdienste geben kann ausgelöscht ist, tritt ein Größeres an seine Stelle. Shantideva umkreist nicht nur hier das Phänomen des kategorisch die gesamte Welt erlösen wollenden Gedankens. Ist nicht fast jeder in seiner Pubertät diesem Weltverbesserer-Gedanken begegnet? - Was wäre wenn ...? - Nicht viel müsste sich ändern ... ! - Es könnte doch alles so schön sein ... ! - usw. - Das schwellende Herz voll Liebe für alles und jeden. - - - Meistens dann : so tief enttäuscht ! - ach ja - ach ja ...

Spass beiseite: Wenn ich mir das bisher so durchlebte ansehe, muss ich sagen: es hat sich "gelohnt" - es war's wert, aber ich müsste es jetzt nicht unbedingt nochmal haben ... oder gar - lol - als - was weiss ich was ... wiedergeboren werden.
Ich hatte mal eine Zeit, in der ich wie besinnungslos das Hannya Shingyo abgeschrieben rezitiert studiert habe ... und damals auch im Scherz geäussert, dass ich's schon noch ins Nirvana schaffen werde ...
Kurz gesagt, ich hab die Schnauze ziehmlich voll ... es muss was andres her ... das "Ich" langweilt mich zu Tode! - Wirklich beeindruckt war ich als Musik-Student von Sergiu Celibidache, der einen wirklich guten Spruch hatte:

A n   m e i n e r   P e r s o n   b i n   i c h   n i c h t   i n t e r e s s i e r t

Es wäre einen eigenen Blog wert von ihm und von dem was von seinen Lehren angekommen ist bei mir zu berichten. Wen's interessiert: Er hat oft und viel von seinem Kontakt mit Zen-Leuten in Japan erzählt in seinen Seminaren ... anschaulich ... lustig ... beschrieben, wie er das erste mal vor eine Wand gesetzt wurde ...

Auf jeden Fall, diesen Satz habe ich lange bevor ich mich mit Buddhistischem beschäftigt hatte als eine Art Mantra mir zu eigen gemacht. Er hat für mich noch nichts von seiner Kraft verloren. Mein Gott, dieses Konstrukt namens "Person" ... wie ephemer, lächerlich und zutiefst langweilig. Später hatte ich als Sänger Unterricht bei Mitsuko Shirai und Hartmut Höll, die als Kriterium "das Persönliche" anlegten in der Interpretation - Phaa! - Ich weiss, dass das letztlich Schmarrn ist, peinlicher Schmarrn noch dazu ... weit bin ich nicht gekommen mit der "Veröffentlichung" meines Könnens und Seins als Sänger ... aber ich w e i s s, dass das "kosmische Leben" der Töne (Tonhöhen), Vokale und Konsonanten, das geschmeidige Sich-Beeinflussen der Einzelheiten im besten Falle "durch einen hindurch" geht. Man ist nicht mehr Herr seiner selbst, ja m u s s  dieses Herrische gegenüber dem, was man tut ablegen, um beim Gesang überhaupt eine ernsthafte Chance zu haben. - - - ich drifte ab - - -
ich weiss, aber im Gelingen beim Gesang kann es erlebt werden, dass sich von selbst alles ordnet, was "im Spiel" ist und das Ergebnis ist nichts anderes als "Natürlichkeit".
Bei diesem Begriff angekommen reklamiere ich lauthals, dass das buddhistische Leben, ein Leben im Geiste Buddhas  n o t w e n d i g  auch natürlich sei ... und bei allem was ich weiss über "ihn" ... es mag sehr wenig sein ... dann ist das auch so von ihm, von Buddha gemeint. Wenn das in der "Wissenschaft vom Geist" fehlen würde, dass der Geist aus sich selbst heraus zu seiner eigentlichen Natur finden kann und der Mensch, der ihn durch sich nur wehen lässt auch gleichzeitig zu seiner Natur ... wenn das nur möglich wäre über Kult und Glauben, über Mönchsgetue und Gelehrte, die man anstaunen müsste, um weiter zu kommen ... dann ist das nichts für mich.

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