Sonntag, 13. Januar 2013

"rgtn" postet ... zu:
 
BCA I. 27.-33.

"Der bloße Wunsch nach dem Heile der Welt ist verdienstlicher als der Buddha-Kult." (27) - wenigstens das! - Der eigentliche Kult muss nämlich im Herzen geschehen. Der eigentliche Ort ist immer das Innere des Einzelnen. Es ist nicht die Gebetshalle mit ihrem Kultus, es ist nicht der Thron, von dem herab die Dhamma-Belehrung kommt, es ist nicht die Ehrerebietung gegenüber einem Lehrer oder Guru, es ist nicht die Bemühung um das Weiterkommen der Schüler, Gläubigen und Adepten, die den Bodhi-Gedanken lebendig werden lässt - es ist immer und nur das einzelne "Herz" in seiner innersten Natur, das überhaupt den "Anknüpfungspunkt" schaffen kann.

zu (28): ... also ich für meinen Teil habe das Verlangen nach Glück schon aufgegeben und - ehrlich gesagt - leide ich auch nicht besonders. Vielleicht bin ich schon ein bisschen weiter gekommen als mancher andere, jedoch nur in dem Sinn, dass ich desillusionierter bin. Meine jetzige Situation würde ich damit umschreiben, dass ich eine "Entwicklung nach Innen" möchte - 50 Jahre sind genug - jetzt kann man mal was anderes wagen. (28) hört sich ja geradezu so an, als müsse einer es nur endlich kapieren, in welche Richtung er schauen soll und schon bricht die Glückseligkeit aus. Da haben sich ja schon einige "die Zähne ausgebissen" ... wenn ich da nur an den bedauernswerten Hakuin denke! - Lieber die ganze Angelegenheit tiefer hängen und sich überraschen lassen! - Das gleiche, was für das weltliche Glück gilt, gilt für das "spirituelle" Glück, das "Glück der anderen Seite" - so heisst das jetzt bei mir. Keine zu hohen Erwartungen! - Die Berichte über das vorschnelle Ankommen sind Legion.

(29)-(33) ... mit Verlaub: Lobhudelei! - Runtergebrochen auf das "Normale" im Sinne einer aber doch absolut beachtenswerten Natürlichkeit: Einer (Buddha) hat's geschafft. Ein Wissenschaftler der Seele und des Geistes ist vorangegangen, ist über alles und jedes hinausgegangen und über das Hinausgehen hinausgegangen. ( Prajnaparamita Hrdaya Sutra: [deutsch] [english] )

- gate gate pāragate pārasaṃgate bodhi svāhā -

Er hat's vorgemacht und ist uns deshalb eine grosse Inspiration und selbstverständlich ist nicht alles auf seinem eigenen Mist gewachsen. Er stand in einer Tradition! - Es sei aber daran erinnert, dass es zahllose Stellen gibt in seinen Reden, die einen ermutigen nur ja nichts zu glauben. Der ganze gekünstelte Überbau, der im Laufe der ihm folgenden Jahrhunderte immer und immer wieder zerschlagen wurde, mit Lust auch der Lächerlichkeit und der Absurdität anheim gegeben wurde, dieser ganze gekünstelte Überbau zählt nichts, aber auch gar nichts gegenüber der Erfahrung des einzelnen Herzens. - Und das ist klug und notwendig (nicht: "in Wahrheit würdig und recht, geziehmend und heilsam" wie bei den Katholischen), sondern klug und notwendig, ratsam und heilsam und deshalb auch würdig ... und das "recht" - das fällt hintenüber. Der (Buddha) hat's nicht nötig zu rechten, er bietet freundlich an, wohlwissend, dass keiner gezwungen werden kann, der nicht selbst den [Bodhi-]Samen in sich trägt. - nach dem Motto: "Giessen musst du den Samen selber - das nimmt dir keiner ab."

Wen schert die Frage woher "er" kommt, woher "er" die Güte und Fülle nimmt? - "Thatagata" wird doch mit "der so Gekommene" übersetzt. - Für mich heisst das auch: "der einfach so Gekommene, der ohne viel Umstände Bescheid sagen konnte!"

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